Die Pistole der Disziplin: Handeln, als ob es kein Morgen gäbe

Disziplin – zweifellos die Tugend, mit der ich am meisten zu kämpfen habe! Bin ich zu bequem geworden? Hat der Wohlstand mich eingeholt? In gewisser Weise trifft das vielleicht auf uns alle zu. Muss es unbedingt heute sein? Morgen ist schließlich auch noch ein Tag, oder? Interessanterweise zeige ich gegenüber anderen deutlich mehr Engagement als mir selbst gegenüber. Hier bringe ich Aufgaben zu Ende und verschiebe sie, wenn möglich, nicht. Mir selbst gegenüber hingegen rechtfertige ich meine Schwächen, meine mangelnde Disziplin und meine Neigung zur Prokrastination allzu schnell. Es fehlt oft an Mut, Durchhaltevermögen und Disziplin, und ich wende mich rasch angenehmeren Dingen zu, anstatt jenen, die anderen und mir eine bessere Zukunft versprechen.

Doch heute Morgen kam mir ein Gedanke: Was wäre, wenn mir jemand eine Pistole an den Kopf hält? Würde ich es dann tun, oder würde ich auch dann aufschieben? Dies mag nun weit hergeholt erscheinen, aber wir alle leben mit dieser metaphorischen Pistole am Kopf, ohne zu wissen, wann der Abzug betätigt wird. Etwas heute nicht zu erledigen und auf morgen zu verschieben, ist äußerst leichtsinnig, denn irgendwann gibt es für jeden von uns kein Morgen mehr.

Was kann ich heute alles erreichen, in dem Bewusstsein, dass es vielleicht kein Morgen mehr gibt?

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