Fehler können manchmal zu interessanten Erkenntnissen führen. In diesem Jahr begann ich meine Anzucht wie jedes Jahr mit Erbsen. Leider sind alle Erbsen verschimmelt und keimten nicht. Ich muss zugeben, dass ich Saatgut vom Vorjahr verwendet habe. Zwei bis drei Wochen später säte ich erneut, dieses Mal mit teilweise frischem Saatgut und für den Rest machte ich eine Keimprüfung. Ich verwendete die gleichen Behälter und das gleiche Substrat wie zuvor. Während die Keimfähigkeit jeder Sorte bei über 80 Prozent lag, keimten in meinen Behältern nicht einmal 10 Prozent, und selbst diese Pflanzen gediehen schlecht. Es war klar, dass hier etwas im Gange war.
Ich hatte meine Seedtrays mit einer Mischung aus Biokohle und Kompost gefüllt, die ich vor 5 Monaten im Verhältnis 1:2 gemischt hatte – ein Teil Biokohle, zwei Teile Kompost – um die Aktivierung zu unterstützen. Offensichtlich hat die Biokohle dem Kompost bei der Aktivierung alle Nährstoffe entzogen, obwohl dieser Kompost ein niedriges C/N-Verhältnis hatte und eine heiße Rotte durchlaufen hatte und über ein Jahr gereift war. Dieses Mischungsverhältnis empfehle ich definitiv nicht, aber ich hatte große Pläne für vergleichende Feldversuche in diesem Jahr und benötigte daher große Mengen an Biokohle. Leider hatte ich im Herbst nicht genügend Kompost für ein besseres Mischungsverhältnis.
Interessanterweise zeigen Kohlpflanzen und Salatpflanzen, die im selben Substrat wachsen, bisher keine Mangelerscheinungen. Das kann zwei Gründe haben. Erstens haben Hülsenfrüchte einen hohen Bedarf an Stickstoff, und die Biokohle hat dem Kompost alles entzogen, sodass nicht einmal eine Keimung möglich war. Zweitens kann die Biokohle, die aus Holz gewonnen wurde, etwas alkalisch sein und die Verfügbarkeit von Phosphor einschränken.
Fehler können jedoch zu Erkenntnissen führen, und ich werde ab sofort jedes Jahr meine Aktivierung mit Hilfe von Erbsensaat überprüfen. Denn eines ist klar: Wenn diese Mischung auf den Boden ausgebracht wird, bindet sie weiterhin Nährstoffe aus dem Boden. Dies kann nur ein Boden verkraften, der entweder reichlich SOC (organischen Kohlenstoff im Boden) und Nährstoffe enthält oder zusätzlich mit reichlich Kompost versorgt wird. Bei allen Testbeeten ist das der Fall, jedoch habe ich eines, bei dem dies nicht wirklich der Fall ist Hier wollte ich testen, wie viel Biokohle ein gesunder Boden jährlich verkraften kann. Ich habe unmengen an dieser Mischung ausgebracht, ohne diese wie sonst üblich mit Kompost abzudecken. Ich bin also bewusst ins Extreme gegangen, aber mir schwant Böses. 🙂